Liebe Leserin, lieber Leser,
in den eigenen vier Wänden, im Homeoffice, in Wartestellung bis zum hoffentlich nächsten Auftrag, in Quarantäne …
Es gibt so viele Arten von zu Hause sein in dieser Zeit. Eltern mit Kindern haben Home Schooling noch extra mit dabei.
Was mache ich für mich im Lock Down?
- Bei uns ist es derzeit so, dass wir Home Office Zeit haben, das Kind macht Hausaufgaben und wir können noch alle zum Sport und Einkaufen vor die Tür treten.
Worüber will ich hier schreiben?
- Im Lock Down und sowieso in einer Zeit verstärkter Fokussierung auf die eigene Person, die eigene Gesundheit bin ich wie Sie alle bestimmt auch, gerade stark dabei meine emotionale Lage zu drehen und zu wenden.
- Ich betreibe dann gern durch Sport, feste Abläufe im Alltag und bewusste kognitive Aufgaben wie das Einüben von neuen Klavierstücken ein Beschäftigungsprogramm für mich. Das hat zu Folge, dass ich nicht innerlich in einen Grübel- oder ineffizienten Daseinsmodus verfalle. Das ist besonders wichtig, wenn ich mir als Selbstständiger meine Arbeit selbst und ständig neu definieren darf.
- Was hierbei mir neben der Routine hilft ist auch die innere Reflektion über den eigentlichen Stand der Dinge, die Frage was ist genau hinter einer Emotion, einem Gedanken verborgen.
Hierzu möchte ich einen kleinen Exkurs machen:
Was macht eine außergewöhnliche Situation außergewöhnlich?
Sie kennen das bestimmt, gerade auch in Zeiten der Pandemie, wenn die eigenen Gedanken sich fast schon im Kreis drehen. Da kommen wir nah ran, an den Begriff einer außergewöhnlichen Situation.
Methodisch möchte ich das einmal einkreisen:
- Wie können wir zwischen normal und außergewöhnlich unterscheiden?
- Was macht dann eine Situation normal und eine andere außergewöhnlich?
Wie können wir zwischen normal und außergewöhnlich unterscheiden?
- Ganz allgemein können wir durch unsere Erfahrungen und die damit entstandenen Wahrnehmungsraster zwischen bekannten und unbekannten Situationen oder Zuständen unterscheiden. Durch die gewonnene Lebenserfahrung übertragen wir dies auch auf ähnlich erscheinende Ereignisse.
- Ich möchte nun mich nur auf den Augenblick, den Moment konzentrieren und andere Objekte, die unsere Wahrnehmung enthält hier außen vor lassen.
- Wir benutzen dann Begriffe wie vertraut und bekannt um diese Momente von anderen die wir als ungewohnt, fremd usw. bezeichnen zu unterscheiden.
Paul Watzlawick hat in seinem Buch „Wie wirklich ist die Wirklichkeit“ den finde ich schönen Satz für dieses Realitätskonstrukt gefunden: „Unsere Wirklichkeit ist wie ein Messer ohne Klinge, an dem der Griff fehlt.“
- Sie stutzen jetzt bestimmt, die Aussage ist aber so korrekt zitiert, Watzlawick will damit sagen, unsere Realität wird von uns zu dem gemacht was sie in dem Moment der inneren Einordnung wird.
- Ich selbst benutze immer die Formulierung die Realität findet zwischen den Ohren statt.
- Nur die sozialen und umweltbedingten (Gesellschaft, Kultur, Weltanschauung, soziale Rolle und die an sie geknüpften Erwartungen an das Verhalten oder die Möglichkeiten durch die soziale Rolle zum Verhalten..) Hintergründe geben uns die Antwort, ob unser Denken und Verhalten normalen oder außergewöhnlich ist.
Zurück zur Frage, was tue ich mir Gutes in dieser Zeit?
- Ich habe es schon oben im Text angedeutet, ich nutze meine Ausdauer aus dem Sport ( Sie wissen Schwimmen, Laufen und Radfahren..) meinen Ansporn auch eine erst schwierig und kaum lösbare Aufgabe zu versachlichen und in kleinere Einheiten zu splitten, bis ich diese Aufgabe gelöst habe.
- Der leitende Gedanke ist, wie schon bei Watzlawick beschrieben ist, meine Wirklichkeit ist immer auch ein Konstrukt meiner Emotionen und damit auch meiner Gedanken.
- Wenn ich also weiß, womit ich es zu tun habe, kann ich mir überlegen, wie ich damit umgehen will.
- Dann darf ich mir auch etwas schenken, einen Spaziergang, ein nettes Buch, einen netten Film, ein gemeinsamer Spieleabend in der Familie usw.
Auch der Gedanke, dass wenn mich, ich drehe nun wieder die Perspektive, wenn Sie etwas beschäftigt, dass Sie und ich uns die Frage stellen, was genau ist die Thematik hinter meinem Grübelthema?
- Sprechen wir einfach mal aus, was uns dabei am stärksten beschäftigt vielleicht auch besorgt.
- Dann können Sie und ich uns nämlich die Frage stellen, wie komplex oder ängstigend ist der Sachverhalt eigentlich und was kann denn passieren davon. Dann auch die Frage, was würde ich machen können, wenn es passiert.
- Wir Versachlichen die Thematik und können nun frei von dem hemmenden Gedanken über diese frei nachdenken, es ist ausgesprochen, aufgeschrieben aber noch nicht Tatsache, noch nicht verkündet noch nicht umgesetzt.
- Wir können uns ansehen, was würde passieren und in aller Ruhe überlegen, was nun unter Berücksichtigung der uns nun einfallenden Optionen der nächste Schritt oder der eigentliche Umgang mit dem Thema sein soll.
Da nun gerade die Sonne scheint, möchte ich noch sagen, dass ich gleich einen Tannenbaum kaufen werde und dann werden meine Familie und ich die Wohnung in den Weihnachtsmodus bringen.
Haben Sie eine schöne Weihnachtszeit, kommen Sie gesund und positiv gestimmt in das neue Jahr.
Denken Sie daran, die Erde dreht sich, damit nach der Dunkelheit immer wieder ein neuer Tag mit Licht beginnen kann, cool gemacht, oder!
Ihr
Ansgar Diekhöner
Kleiner Tipp zum Buch das ich erwähnt habe:
Paul Watzlawick
Wie wirklich ist die Wirklichkeit?
Wahn, Täuschung, Verstehen
Einband | Taschenbuch |
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Seitenzahl | 251 |
Erscheinungsdatum | 01.02.2005 |
Sprache | Deutsch |
ISBN | 978-3-492-24319-3 |
Verlag | Piper |
Maße (L/B/H) | 18,6/12,1/2,5 cm |
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Gewicht | 238 g |
Abbildungen | mit 17 Abbildungen, mit 17 Abbildungen |